Akuter Personalmangel zwang die Verkehrsbetriebe zu Massnahmen, die letztlich zur Abschaffung der Kondukteure führten. Als erste erhielten ab 14. Oktober 1963 die Tramlinien 13 und 14 unbediente Anhängewagen. Als Kennzeichnung gelangte jetzt das schwarze Auge auf dem gelben Grund zur Anwendung. Linie um Linie verlor die Kondukteure. Das «Sichtauge» wurde omnipräsent: auf der Fahrzeugfront, auf dem Busheck, zwischen den Einstiegstufen, auf den Informationsmitteln.
Kaum eingeführt, trat das prägnante Auge zu einem unvergleichlichen Siegeszug an: 1964 tauchte es in Biel auf, im gleichen Jahr auch auf der Sihltal- und Uetlibergbahn. In der Folge bei vielen weiteren Verkehrsbetrieben und Privatbahnen im ganzen Land. Und als 1968 auf dem «Goldküstenexpress» die ersten kondukteurlosen Kompositionen verkehrten, wurde das Auge auch bei den SBB heimisch.
Bei den kommunalen Betrieben wurde der kondukteurlose Betrieb bald dermassen zur Selbstverständlichkeit, dass das Auge mehr und mehr verschwand. Im VBZ-Alltag findet man es heute nirgends mehr. Auf Zürichs Strassen ist es einzig noch auf den Postautos zu sehen.