Unsere seit 2007 betriebene Museumslinie 21 ist heute Teil der historischen Fahrkultur in der Stadt Zürich und gut beim Publikum etabliert und bekannt. Offensichtlich drang deren Beachtung und Bedeutung bis nach Bern zum Bundesamt für Verkehr (BAV). Hier stellte man fest, dass unsere Museumslinie – im Gegensatz zu allen anderen VBZ-Linien – über keine Linienkonzession verfügt. So kam ein Ball ins Rollen mit gutem Ende für alle Teile.
Verein Tram-Museum ist neu Vertragspartner des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV)
Die Zürcher-Museumslinie 21 ist schweizweit die erste mit historischem Rollmaterial betriebene Tram-Linie mit entsprechender Konzession und weitgehender Fahrplanpflicht an ihren jeweiligen Betriebstagen.
2022/01 Konzessionierung Museumslinie 21
Der Verein Tram-Museum Zürich ist neu auch stolzer Vertragspartner mit dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV). Gegenstand dieses Vertrages bildet «unsere» Museumslinie 21. Bekanntlich betreibt der Verein seit Eröffnung des Tram-Museums Burgwies im Mai 2007 jeweils am letzten Wochenende jedes Monats (ausser Dezember) die Museums-Tramlinie 21 von der Usteristrasse/Bahnhofstrasse über Paradeplatz – Bürkliplatz – Bellevue – Burgwies (- Rehalp) und zurück über Bellevue – Limmatquai - Central zum HB/Bahnhofplatz mit Wenden durch die Gessnerallee zur Usteristrasse. Die Liniennummer 21 erinnert an die bis 1971 jeweils in der Winterfahrplanperiode durch die VBZ betriebene Hauptverkehrs(Einsatz)linie 21 Heuried – Stauffacher – Sihlstrasse – Paradeplatz – Bellevue – Burgwies - Rehalp.
Es zählt zur Erfordernis einer Linienkonzession, dass diese dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) begründet angemeldet resp. bestellt werden muss. Somit wurde der Verein Tram-Museum Zürich zum Besteller, die VBZ zum Erbringer der Leistung und der ZVV zum Vertragspartner mit uns. Im zweiseitigen Vertrag sind die Rechte und Pflichten der Partner definiert. Wir suchen und stellen das für den Betrieb der Linie 21 erforderliche, ehrenamtlich tätige und entsprechend ausgebildete Personal (Wagenführerinnen / Wagenführer und Zugbegleiterinnen / Zugbegleiter) zur Verfügung.
Die VBZ verpflichten sich, die Linie 21 entsprechend dem von uns mit ihren Instanzen abgesprochenen Fahrplan zu betreiben. Sämtliche im Zürcher-Verkehrsverbund gültigen Fahrausweise werden auf der Museumslinie 21 anerkannt. Grundsätzlich besteht – wie bei allen anderen, konzessionierten Linien – Fahrplanpflicht an den Betriebstagen. Falls es ausnahmsweise einmal nicht möglich wäre, die Linie mit freiwilligem, ehrenamtlich tätigem Fahrpersonal zu fahren, müsste der Verein Tram-Museum Zürich den VBZ die entsprechenden Personalkosten erstatten. Nach unserem Wissen ist somit aktuell die Zürcher-Museumslinie 21 schweizweit die erste mit historischem Rollmaterial betriebene Linie mit entsprechender Konzession und weitgehender Fahrplanpflicht an ihren jeweiligen Betriebstagen.
Der ganze Bewilligungsprozess durch die Instanzen war geprägt vom Geiste ausgezeichneter Zusammenarbeit und viel Sympathie für unser Bestreben, die historische Fahrkultur über die Epochen erleb- und fahrbar der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Der Vorstand stellt sich mit Freuden dieser Aufgabe und Herausforderung. Allen Aktiven, welche bisher mitgeholfen und auch künftig mithelfen werden, diesen wichtigen Zubringer zum Tram-Museum zu betreiben sei an dieser Stelle von Herzen für ihren wertvollen und geschätzten Einsatz herzlich gedankt. Ebenso danken wir dem BAV, dem ZVV und den VBZ für die ausgezeichnete Zusammenarbeit beim Zustandekommen und der Bewilligung der Linienkonzession und des Vertrags.
Das oben stehende TMZ aktuell wurde ursprünglich mit folgender Aussage abgeschlossen:
«Damit ist ein weiteres Ziel unserer Vereinsgründer, eine regelmässig betriebene und im Fahrplan- und Linienangebot etablierte, konzessionierte Museumslinie nach rund 55 Jahren erreicht!»
Unser Mitglied, Herr Kurt Oehler, hat uns mit Nachdruck darauf aufmerksam gemacht, dass es keinerlei Hinweise darauf gibt, dass die seinerzeitigen Vereinsgründer des Vereins Tram-Museum Zürich eine regelmässig betriebene Museumslinie als Vereinsziel anstrebten! Kurt Oehler hat Recht, die Gründerjahre unseres Vereins waren geprägt von einem äusserst zurückhaltenden Einsatz der damals vorhandenen Museumsfahrzeuge. Nur bei ausgewählten, ganz speziellen Anlässen durften sich diese damals ausserhalb ihrer Abstellstandorte in der Öffentlichkeit oder im Strassenbild präsentieren. Erst ein Generationenwechsel in der Vereinsleitung und die gelegentliche Öffnung des Depots Wartau als provisorisches Tram-Museum führten zu einem regelmässigen Verkehr von Museumsfahrzeugen zwischen der Innenstadt und der Wartau. Mit der Eröffnung des heutigen Tram-Museums in der Burgwies wurde daraus die heute konzessionierte Museumslinie 21.
Diesen Hinweis von Kurt Oehler anerkennen wir für richtig und ziehen daher den eingangs erwähnten Satz im TMZ-Aktuell vorbehaltlos zurück! Dieser ist durch die Faktenlage widerlegt! Wir entschuldigen uns in aller Form für diesen Fauxpas und danken Herrn Kurt Oehler für seine Richtigstellung bestens!
Markus Knecht (Vereinspräsident 2010 bis GV 2022)